Quelle: infovac.ch

Respiratorische-Synzytial-Virus (RSV)

Das Respiratorische-Synzytial-Virus (RSV) verursacht insbesondere im Winter Atemwegsinfektionen. Es wird hauptsächlich durch Tröpfchen übertragen, die beim Husten und Niesen entstehen. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 8 Tage nach der Exposition. Eine infizierte Person ist oft schon 1 bis 2 Tage vor dem Auftreten der Symptome ansteckend und bleibt 3 bis 8 Tage lang ansteckend.

Bei Säuglingen führt eine RSV-Infektion in 15-20% der Fälle zu einer Bronchiolitis und erfordert in 2-3% der Fälle einen Krankenhausaufenthalt. Das Risiko, später an frühkindlichem Asthma zu erkranken, ist erhöht.

Passive immunisierung des Säuglings gegen RSV

Seit Oktober 2024 wird die passive Immunisierung mit einer Einzeldosis eines monoklonalen Antikörpers gegen RSV (Nirsevimab, Beyfortus®, Sanofi) für alle Säuglinge während der ersten Saison, in der sie dem Virus ausgesetzt sind, empfohlen. Nirsevimab ist ein rekombinanter monoklonaler Antikörper, der den Eintritt des Virus in die Wirtszelle blockiert.

Die passive Immunisierung mit einer Einzeldosis des monoklonalen Antikörpers Nirsevimab (Beyfortus®) zur Prävention des Respiratory Syncytial Virus (RSV) im ersten Lebensjahr wird für Säuglinge wie folgt empfohlen:

  • Geboren von April bis September: Nirsevimab sollte im Oktober oder so bald wie möglich danach verabreicht werden.
  • Geboren von Oktober bis März: Nirsevimab sollte in der ersten Woche nach der Geburt verabreicht werden, idealerweise auf der Entbindungsstation.

Bei Termingeborenen (≥ 37 Schwangerschaftswoche), die zwischen Oktober und März geboren werden und deren Mutter mindestens 14 Tage vor der Entbindung mit Abrysvo® geimpft wurde, besteht keine Indikation für die Gabe von Nirsevimab.

Nirsevimab kann zusammen mit den üblichen Impfungen (dTpa-IPV-HBV/Hib, PCV, Meningokokken-Impfstoffe, MMR, MMRV) an 2 verschiedenen Injektionsstellen verabreicht werden (bei gleicher Extremität: mit einem Abstand von mindestens 2,5 cm).

Eine zweite Immunisierung wird im 2. Winter auch für Kinder mit Risikofaktoren für Komplikationen empfohlen.

Das factsheet des BAG finden Sie hier